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Alte Super 8 und Normal 8 Schmalfilme auf DVD übertragen

 

8 mm Schmalfilme sind 4:3 aufgenommene Amateurmedien, die entweder von Filmamateuren selbst gedreht wurden, oder in kommerziellen Kopieranstalten für Heimkinovorführungen auf Super 8 übertragen wurden. Je nach Qualität des Filmmaterials, der bei der Aufnahme verwendeten Kamera und der Präzision bei der Filmentwicklung, liegen noch zu digitalisierende Schmalfilme in sehr unterschiedlicher Qualität vor. Mit diesen einleitenden Worten möchte ich vor Allem Laien und Familienangehörigen, die Filme geerbt haben, ansprechen.

8 mm Schmalfilme können auf Grund ihres 4:3 Bildfeldes und des sehr kleinen Filmbildes keinen professionellen Ansprüchen genügen. Zwar werden manchmal auch im Fernsehen 8 mm Filmsequenzen gezeigt, doch weniger aus Qualitätsgründen, als auf Grund ihres dokumentarischen Wertes. Allein der 16 mm Schmalfilm konnte sich im Fernsehen auf Grund des größeren Bildfeldes, vor Allem aber wegen einer größeren Auswahl an Film- Rohmaterial viele Jahrzehnte behaupten.

Inzwischen hat sich das 16:9 Bildfeld bei Fernsehgeräten durchgesetzt. Ältere Filme und Videos erscheinen 4:3 mit schwarzen Balken links und rechts vom Monitor. Auch Super 8 und Normal 8- Filme können nur 4:3 in bestmöglicher Qualität wiedergegeben werden, denn im 16:9 Format müssten oben und unten Bildinformationen abgeschnitten werden oder links und rechts vom Filmbild auf elektronischem Wege schwarze Balken generiert werden, um die fehlenden Bildinhalte an das HD-Format anzupassen. Auf Grund der Inkompatibilität von Super 8 und Normal 8 zur 16:9 HD Videotechnik möchte ich dem Amateur Informationen mit auf den Weg geben, die ihm eine Entscheidung zur Digitalisierung seiner Filme einfacher machen könnten.

Um Schmalfilme digitalisieren zu können, braucht man neben einer Maschine für den Filmtransport, die Einzelbildausleuchtung, Bildsynchronisation und ggf. Tonwiedergabe eine Kamera oder CCD- Sensoren, die in der Regel 18 Filmbilder in der Sekunde in bestmöglicher Qualität in ein Video umwandeln. Die einfachste und qualitativ oftmals auch bescheidenste Qualität liefert das Abfilmen des Filmes mit einer Videokamera. Viele Filmamateure haben das schon versucht. Je besser der Projektor und je hochwertiger die Kamera ist, um so besser werden auch die Ergebnisse einer derartigen Amateurlösung sein und das Flackern des Projektors wird irgendwann fast nicht mehr auffallen... Unzählige Zwischenlösungen, wie z. B. fest an Projektoren installierte Kameras oder Sensoren sind bekannt, doch für die meisten Amateure zu aufwendig oder im Vergleich zu einer Beauftragung eines Überspieldienstes oftmals zu teuer. Schwierig oder fast unmöglich erscheint das Abfilmen mit einer 16:9 HD- Kamera, die sich nicht auf 4:3 runterschalten lässt.

Insbesondere das Umschalten der HD Kamera auf 4:3 verringert die Bildgröße der eigentlich für 16:9 vorgesehenen Kamerasensoren und erhöht den Bedarf nach mehr Lichtmenge. Da die Produktion der meisten professionellen Kameras und CCD- Sensoren, die nur noch 4:3 aufnahmen, schon lange eingestellt wurde ist zu erwarten, das es in wenigen Jahren kaum noch Kameras geben wird, die noch 4:3 Filmbilder aufnehmen können.

Kommen wir nun aber zurück zur Ausgangsqualität bei 8 mm Schmalfilmen. Die besten Super 8 und Normal 8 Filme erreichen ungefähr die Qualität von Hi8 oder Super- VHS Videos. Der entscheidende Unterschied besteht allerdings, dass die genannten Videoformate aus zusammengesetzten Halbbildern bestehen und Schmalfilme aus einzelnen Vollbildern. Es kann deshalb bei Schmalfilmen auf DVD vorkommen, dass die Aufnahmen etwas schärfer erscheinen, als vergleichbare Videos, da die aufeinander folgenden Halbbilder keinen Zeilenversatz haben können, wie beim Video. Die Videos sind allerdings, wenn sie mit ausreichend Licht aufgenommen wurden, meistens "glatt" und rauschfrei, wobei bei Schmalfilmen irgendwie immer das Filmkorn ein Wörtchen mitzureden hat. Ein Vergleich von 8 mm Film zu Hi8 oder S-VHS ist deshalb nur annähernd möglich. Angesichts der guten Möglichkeit, Schmalfilme und Videos unter Beibehaltung Ihres originalen Filmbildes mit PAL 4:3 DVDs auch auf 16:9 HD TV- Geräten wiedergeben zu können, erscheint es nicht sinnvoll, diese Medien in HD- Formate umwandeln zu lassen, wenn sich daraus keine Qualitäts- oder Haltbarkeitsgewinn ergibt. Jede Formatumwandlung birgt auch die Gefahr der Qualitätseinbußen mit sich. Eine Digitalisierung von Projektorfilmen und Videos in das DV- AVI- Format ist eine gute Ausgangsbasis für ein hochwertiges Privatarchiv.

Noch einmal zurück zur Qualität von Super 8 und Normal 8 auf DVD. Dieses Mal möchte ich dem Amateur zum besseren Einblick in die Materie der Medienüberspielung 3 Fragen stellen: "1. Würden Sie von einem Dia aus Ihrer Kindheit , dass Ihnen besonders am Herzen liegt, mit einem digitalen Fotoapparat und einem Stativ neben dem Diaprojektor ein Foto von der Leinwand machen, oder 50 Cent für eine professionelle Digitalisierung dieses Dias ausgeben ?". "2. Würden Sie, wenn das abfotografierte Dia keine brauchbare Qualität trotz der über 10 Megapixels, die auf dem Fotoapparat stehen, als nächsten Schritt einen billigen Diascanner kaufen, um die Kosten für die professionelle Digitalisierung Ihres Dias zu sparen ?". "3. Würden Sie, wenn der billige Diascanner ein schlechteres Ergebnis liefert, als das abfotografierte Dia, diesen zurückgeben und als nächsten Schritt die 50 Cent für die professionelle Digitalisierung Ihres Dias ausgeben ?"

Wenn sie sich nach dem 3. Versuch durchringen konnten, Ihr Dia einem Fachmann zwecks Digitalisierung anvertraut zu haben und mit dem Ergebnis zufrieden sind, werden Sie sicher verstehen, warum es auch nicht sinnvoll ist, Schmalfilme mit einer HD- Kamera abzufilmen. Die Antwort für die Qualitätsunterschiede bei Filmdigitalisierungen ist die zur Verfügung stehende Lichtmenge in 20 Millisekunden, die nur zur Verfügung stehen, um 1 Filmbild zu erfassen. Die meisten Amateurkameras und auf 4:3 umgeschaltete HD Kameras können in 20 Millisekunden nur einen Teil der tatsächlich möglichen Bildinformationen bei gut ausgeleuchtet gewesenen Filmbildern machen. Schon bei geringfügig unterbelichteten Aufnahmen dürften Details, Farben und Graustufen gegenüber einer Projektorbetrachtung abfallen und das Digitalisierungsergebnis schmälern.

 

Hagen Grabowski, Inhaber der Firma MUVIG, im September 2012.

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