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Schmalfilme und Videos digitalisieren

Dieser Artikel wurde im Jahr 2007 verfasst.

Dieser Beitrag soll dem allgemeinen Verständnis für die technischen Voraussetzungen dienen, sowie Vorteile, Möglichkeiten, aber auch wachsende Ansprüche und Risiken bei der Digitalisierung und Speicherung älterer privater Schmalfilme, aufzeigen.

Um Schmalfilme digitalisieren zu können ist es sinnvoll, sich mit den beiden Grundbegriffen näher zu befassen, die beide unterschiedlichen technischen Epochen zuzuordnen sind und somit recht spannungsreich zueinander stehen:

Der Schmalfilm, bekannt als 8 mm - und 16 mm Film war eine verkleinerte Ausgabe des mittlerweile über 100 Jahre alten 35 mm Filmes. Der 8 mm Film entspricht zu einem Viertel dem 16 mm Film. Durch die Einstellung der Großserienproduktion der KODAK - Super 8 Schmalfilmkassette wurde 2005 die 40 Jahre lang erfolgreiche Super 8 Schmalfilmära für den Allgemeinbedarf offiziell beendet. Normal 8 Filme gibt es seit ca. 20 Jahren nicht mehr und 16 mm - Filme, die nur noch 4:3 aufgenommen werden, sind seit der Einführung von 16:9 Großbildfernsehern technisch - moralisch überholt. Sämtliche ältere Schmalfilmkameras, die nicht auf 16:9 umgebaut werden können, (egal ob 8 mm oder 16 mm) haben in absehbarer Zeit möglicherweise nur noch Sammler- oder Erinnerungswert. Dasselbe, wie für Schmalfilme und Schmalfilmkameras, gilt auch für Schmalfilmprojektoren.

Das Digitalisieren ist eine Analog - Digital - Wandlung und wurde zu Beginn der 80er Jahre zeitgleich mit den ersten Kleincomputern und der Einführung der Audio - CD zu einem populären Fachbegriff. Der eigentliche Motor der Digitalisierung war jedoch ein subventioniertes Potenzial der Grundlagenforschung in Ost und West im Raumfahrt- und Rüstungsbereich, das damals durch den "Kalten Krieg" vor dem Fall der Berliner Mauer freigesetzt wurde. Die besten Analog-Digital Umsetzer, die zu Beginn der 80er Jahre auch extremsten Anforderungen genügten, wurden von Kleinstfirmen und Instituten entwickelt und produziert und anfangs in Hybridbauweise montiert. Spätere monolithische IC Bausteine wurden fast ausschließlich im Konsumerbereich eingesetzt und später in Massenproduktionsstätten Asiens vervielfältigt. Zeitgleich mit dem Beginn der Digitalisierungswelle verschwanden Hersteller von Projektoren und Schmalfilmkameras bis auf wenige Anbieter.

Die Qualität einer Digitalisierung hängt immer von hochwertigen analogen Zuspielern und von professionellen Wandlern ab.

Eine Gemeinsamkeit von Schmalfilm und der Digitalisierung ist die Massenproduktion des Materials (der Wandler), aber auch der Kameras und Wiedergabegeräte. Der Widerspruch ist das Aufnehmen einmaliger, nicht löschbarer privater Filme beim Schmalfilm und die Umwandlung desselben in ein Digitalmedium, das man bei Bedarf sehr preiswert vervielfältigen lassen könnte. 

Während sich die Musik- und Filmindustrie mit technischen und juristischen Mitteln gegen unerlaubte Vervielfältigungen wehren wird, kann der Privatfilmer nur darauf vertrauen, dass der Überspieldienstanbieter sorgfältig und professionell mit überspielten Inhalten umgeht.

Das Anbieten eines Überspieldienstes für private Medien ist neben technischer Qualitätsstandards auch an einen seriösen Umgang mit dem Überspielmaterial der Auftraggeber gebunden.

Während also die gute alte Videokassette trotz und wegen ihrer Qualitätsmängel noch als relativ sicheres Privatgut zu bezeichnen war, ist der Schmalfilm, wenn hochwertig digitalisiert, als durchaus zu schützendes Privatgut zu bezeichnen, was das baldige restlose Löschen von überspielten Filmdateien beim Überspieldienst nach Auftragserledigung erforderlich macht. Der Schmalfilm ist auf Grund seiner hohen Bildauflösung und Farbqualität ein wertvolleres Speichermedium, als alle analogen Videoformate.

Vielleicht war es möglich, mit diesem kleinen Beitrag zu verdeutlichen, das Schmalfilm und Digitalisieren tatsächlich 2 verschiedene Dinge, so wie Wasser und Feuer sind, und das es immer komplizierter wird, die älter werdenden Schmalfilme mit den ständig schneller in Entwicklung befindlichen Digitaltechniken in Einklang zu bringen. Die Probleme der HDV- Inkompatibilität von Schmalfilmen sorgen deshalb immer wieder für Aufregung und Unsicherheiten, vor Allem deshalb, weil in ein paar Jahren höchstwahrscheinlich nur noch 16:9 Monitore und TV- Geräte verbreitet sein werden. 

An dieser Stelle sollte erwähnt werden, dass es nach dem Stand der Technik im Jahr 2007 nur möglich wäre, Schmalfilme tatsächlich HDV- tauglich zu überspielen, wenn in Kauf genommen wird, dass der Film anamorph (optisch oder durch die Kameratechnik) in die Breite gezogen wird und wenn ein 3 Chip CCD- Kamerakopf zur Verfügung stehen würde, der die volle HDV- Auflösung mit einer Lichtempfindlichkeit von 2000 Lux bei einer Blende von 11 bis 13 zur Verfügung stellen kann. Das Aufnahmeobjektiv muss in der Lage sein, die volle HDV - Auflösung verzerrungsfrei und ohne Farbränder darzustellen. Da inzwischen physikalische Grenzen zwischen Chipgröße, Auflösung und Lichtempfindlichkeit (Bildrauschen) bei Kameras erreicht werden, müssten die 3 Bildsensoren dieses "Kameramonsters" eine Chipgröße von jeweils mindestens 1 Zoll aufweisen. Das Objektiv allein, das eine echte HDV- Auflösung  hierfür liefern müsste, wäre möglicherweise nur vom Militär, der Raumfahrtindustrie oder der Medizintechnik bezahlbar. Eine entsprechende Abtastmaschine würde sich also höchstens für die Videoverleih - Industrie rentieren, nicht aber für den Überspieldienst privater Schmalfilme. 

Die technische Evolution wurde von der Geräteindustrie inzwischen so weit vorangetrieben, dass immer wieder neu nach Lösungen zur bestmöglichen Digitalisierung privater Schmalfilme gesucht werden müssen. Breite Gesichter oder kaschierte Filmbilder sind jedoch kein Thema, das Begeisterung hervorruft.  

Bei Schmalfilmüberspielungen in 16:9 ist zur Zeit jedenfalls das Mitüberspielen der Tonspur oder (notfalls) des Perforationsloches besser als eine Anamorphotenüberspielung, denn dabei gehen weder Bildinformationen verloren oder werden verzerrt, noch werden schlanke Menschen zu Visionen aus dem Zerrspiegelraum des Jahrmarktes. Da aber keines der angedachten Verfahren überzeugen kann, bleibt es z. Zt. offen, wie Schmalfilme in 10 Jahren auf Monitoren wiedergegeben werden. Jetzt wäre die Geräteindustrie am Zug, die Konsumenten davon zu überzeugen, bei 4:3 Aufnahmen entweder schwarze Balken links und rechts vom Filmbild oder aber breite Gesichter als neuen Stand der Technik zu akzeptieren. Jüngere Menschen kennen bereits nichts Anderes und vielleicht werden diese breiten Bilder ja zur Gewohnheit ?. Unter Idealbedingungen aufgenommene HDV- Spots allein genügen jedoch vielen Breitbild- TV- kaufwilligen potenziellen Kunden noch nicht, da es ihnen auch darum geht, eigene, ältere und selbst aufgenommenen Medien ästhetisch hinüberretten zu lassen. Es geht nicht nur allein um die Filmrettung, sondern um die hochwertige Medienumwandlung. Das ständige Umkopieren wird schließlich auch irgendwann mal zu teuer.

Ein Schritt in die richtige Richtung ist das Ausstrahlen aktueller Sendungen im 16:9 Format.

Da USB2 Festplatten inzwischen recht preiswert geworden sind und sich einfach abschalten lassen, wenn man mit dem Rechner im Internet ist, erscheinen diese Medienspeicher zur Zeit das beste Archivierungsmedium zu sein.

Abspielzeiten von 8 mm Filmen in Abhängigkeit von der Bilderzahl je Sekunde

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