Schnellsuche

Copyright 2004 - 2019

Hilfe

Projektoren

Hinweise zur Orientierung:

MUVIG - Anschrift

Auftragsformulare

Impressum

Copyrights

MUVIG - AGBs

Astromuvig

Wissenswertes zum Thema: "Schmalfilme selber Abfilmen oder Digitalisieren lassen"

 

Es ist möglich und Praxis, dass kreative Filmfreunde Mittel und Wege finden, um ihre privaten Filme selber auf ein digitales Medium zu übertragen. MUVIG empfiehlt jedem Filmfreund, der sich mit der Qualität von Überspieldiensten messen möchte, die Erfahrung der "Selbstdigitalisierung von Schmalfilmen" mit angebotenen Projektorumbauten oder -Anbauten zu machen. Diverse Anrufe neugieriger Filmamateure bewegen MUVIG erneut dazu, sichtbare und versteckte Unterschiede zwischen der Abfilmung und einer hochwertigen Digitalisierung von Schmalfilmen anzudeuten und dabei physikalische Zusammenhänge zu nennen:

Physik:

1. Das Grundprinzip des Schmalfilmes ist die Aufeinanderfolge von fotografischen Vollbildern, die mit mindestens 12 Bildern je Sekunde wiedergegeben werden müssen, um als "Film" und nicht als "Fotoserie" bezeichnet werden zu können. Die Wiedergabe von Schmalfilmen mit Projektoren ist aus diesem Grund mit 16 bis 24 Bildern je Sekunde möglich.

2. Das Grundprinzip des digitalisierten Schmalfilmes basiert in Europa auf einem PAL- Video, das aus 50 Halbbildern je Sekunde zusammengesetzt wird. Hier kommt seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts das so genannte Zeilensprungverfahren (auch Interlace- Verfahren) zum Einsatz, das u. a. auch bei handelsüblichen SD- Videocamcordern eingesetzt wird.

3. Die Abfilmung des mit den Projektor (3 Flügel Umlaufblenden- Technik) auf eine Leinwand übertragenen Schmalfilmes, bzw. von einer Bildfläche oder das Adaptieren eines Camcorders direkt am Schmalfilm- Bildfeld (, nachdem der Projektor von Halogenlicht auf LED- Licht mit Mattscheibe umgebaut wurde) mit nachträglicher softwaregesteuerter Bildumkehr (seitenverkehrtes Bild auf dem Kopf wieder umdrehen) basiert auf der Verwendung eines Video- Camcorders oder einer PAL- Videokamera, was eine Projektorgeschwindigkeit von 16 2/3 Bildern je Sekunde erforderlich macht, um Synchronisationsfehler (wandernder schwarzer Balken im Video) auszuschließen. Das Problem bei der Abfilmung ist der oftmals mäßige Dynamikumfang von Videocamcordern mit weniger als 1/2 Zoll großen Bildsensoren für die Digitalisierung eines Schmalfilmes mit seinen hohen Kontrastverhältnissen. Lediglich ältere Camcorder, die noch keinen Foto- Modus nutzen und bei denen die gesamte Sensorfläche der CCD- Sensoren zur Verfügung stehen, ermöglichen nach Erfahrungen der Fa. MUVIG, wenigstens eine halbwegs befriedigende Umsetzung eines Schmalfilmes. CMOS- Sensoren in Camcordern haben bei MUVIG- Laborversuchen dabei weniger gute Detailauflösungen im analysierten Einzelbild geliefert, als CCD- Sensoren. Weil es im Jahr 2009 praktisch nur noch einen in Amateur- Camcordern eingesetzten 1/6 Zoll großen CCD- Sensor mit 800 000 Bildpunkten gibt, der ohne Foto- Modus arbeitet, wurde Dieser bei MUVIG näher getestet. Da jedoch bereits bei Kunstlicht in Wohnräumen der Rauschpegel in dunklen Bildteilen als zu hoch eingeschätzt wurde und selbst bei einer genau auf 16 2/3 eingestellten Projektorgeschwindigkeit ein Synchronisationsbalken sichtbar wurde, wurde diese Technik als ungeeignet für das Abfilmen von Schmalfilm eingestuft. Derartige Camcorder sind für Außenaufnahmen oder Innenaufnahmen mit ausreichend Beleuchtung für private Videoerinnerungen entwickelt worden.

4. Bei der hochwertigen Digitalisierung von Schmalfilm kommt man um die Benutzung eines lichtstarken Bildvergrößerungsgerätes, wie es auch bei Fotoabzügen Verwendung findet, nicht mehr herum, um die Chipgrößen der Abtast- Kamerasensoren auf die Größe eines Schmalfilmbildes anzupassen und um die gewünschte Lichtempfindlichkeit, Farbtreue, Schwarzwerttreue, Weißwerttreue und Bilddynamik + Auflösung erreichen zu können. Da Projektoren die Bildränder von Schmalfilmen oftmals kaschieren und sehr heiß werden, bei ausgetrockneten Filmen zu Bildstandsproblemen neigen, das Aufgehen von Nassklebestellenscheiden wegen hoher Hitze und Filmschlaufenspannungen provozieren, scheiden sie für hochwertige Digitalisierungen aus. Aus diesem Grund sind  Filmtransportprinzipien, die filmschonender und zuverlässiger arbeiten, als Schmalfilmprojektoren, eine Grundvoraussetzung für einen erfolgreichen Dauerbetrieb, wenn Filme, die zwischen 1938 und 1995 mit Schmalfilmkameras belichtet wurden, erfolgreich zu digitalisieren sind. Das einfache Analog- Digital- Umsetzen des zu überspielenden Filmes auf Video ohne vorherigen Schwarzwert- und Weißabgleich, ohne Farbkorrekturmöglichkeiten und ohne Realisierung eines (bei Bedarf) echten Schwarzweißbildes erfüllen im Jahr 2009 ebenfalls keine Kriterien für die praxisgerechte Digitalisierung des Mediums "Film" mehr. Um Tonfilme in Originalgeschwindigkeit übertragen zu können, sollte darüber hinaus ein flimmerfreier Filmtransfer mit 18 Bildern je Sekunde problemlos und ohne nachträgliche Softwareanpassung möglich sein. Brummen und Rauschen, welches allein durch Überspielgeräte verursacht wird, haben im hochwertig digitalisierten Tonfilm nichts zu suchen.

5. Eine Digitalisierung von 8 mm, Super 8 oder 16 mm Schmalfilmen auf HDV 1080i oder andere 16:9 HDV- Formate hat zur Folge, dass entweder links und rechts vom Filmbild schwarze Balken zu sehen sind oder der Film oben und unten stark beschnitten wird. Auf Grund der doppelten horizontalen Auflösung der meisten HDV- Formate gegenüber Schmalfilmen und der hohen Lichtmengen, die HDV- Bildsensoren benötigen, ist das Digitalisierungsergebnis von Schmalfilmen auf HDV in der Regel schlechter als bei einer PAL- Digitalisierung im AVI- Format. Selbst wenn eine HDV Kamera auf das "SD" Format umgeschaltet wird, sind die Überspielergebnisse in der Regel weniger überzeugend, als beim Einsatz einer SD- Kamera. Falls unbedingt ein HDV- Format gewünscht wird, empfiehlt es sich, hochwertige PAL- Videodateien in ein HDV- Format mit einem dafür geeignetem PC umzuwandeln.

Hinweis !

Eine oft zitierte Meinung ist, dass es "nicht so schlimm ist, wenn eine Überspielung nicht ganz so gut ist, weil ich mir meine Filme am PC hinterher sowieso noch bearbeite". Diese Meinung verschweigt jedoch die fehlenden Möglichkeiten eines PC, folgende Mängel einer Überspielung auszugleichen:

Fehlende Bildinhalte, nicht erfasste Bilddetails auf Grund mangelhafter Abtasttechnik, zu blasse Farben, Dekomprimieren verpackter Dateien ohne Qualitätsverluste, helle Lichtflecken in der Bildmitte, Reparieren sich überschlagender Filmbilder, das Ignorieren einer defekten Perforation und die wieder Herstellung eines exzellenten Filmlaufes und Bildstandes.

 

Folgende Unterschied zwischen einer Abfilmung und einer hochwertigen Digitalisierung von Schmalfilm sind deshalb bei der Betrachtung einer Überspielung am PC (mit Ton) feststellbar:

 

- Sind die Bildränder unscharf oder teilweise abgeschattet, kann vom abgefilmten Bildfeld eines Schmalfilmprojektors ausgegangen werden.

- Ist der Bildinhalt bei der Betrachtung am PC oder Fernseher genauso groß oder kleiner, als mit der Projektor- Betrachtung, so lag keine Vollbild-, bzw. Einzelbild- Abtastung vor.

- Ist die Bildmitte wesentlich heller, als die Bildränder, so wurde eine Halogen- Schmalfilm- Projektorlampe mit ihrer hohen Wärmeentwicklung für die Bildfeldausleuchtung verwendet.

- Sind bei dunklen Filmstellen weniger Einzelheiten erkennbar, als mit dem Projektor, oder sind helle Stellen überzeichnet, so wurde eine Kamera mit einer niedrigen Bilddynamik eingesetzt.

- Ist kein Filmkorn bei der Vergrößerung eines Bildes erkennbar und wenig Details sichtbar, so wurden keine professionellen Optiken, sondern fest im Camcorder eingebaute Videolinsen eingesetzt.

- Sind bei Stummfilmen dennoch Brummen, Rauschen oder Störgeräusche wahrnehmbar, so wurde keine Abtastkamera eingesetzt, sondern ein Camcorder mit angeschaltetem oder stillgelegtem Mikrofon.

- Sind die Farben blass und keine Zwischenfarben, wie Türkis oder Orange deutlich von Signalfarben zu unterscheiden, die jedoch bei der Projektor- Betrachtung sichtbar sind, so wurde keine professionelle Abtastkamera eingesetzt.

- Ist der Bildstand unruhig oder kommt es gar zum Überschlagen eines Bildes, so wurde möglicher Weise ein fortgeschritten verschlissener Filmprojektor für die Überspielung eingesetzt.

Zusammenfassung:

Die hochwertige Digitalisierung von Schmalfilm sollte, bis auf eine fehlende Abschattung der Bildränder, keinen wesentlichen Unterschied zu einer Betrachtung des selben Filmes mit einem hochwertigen Filmprojektor, insbesondere in der Farbqualität, den Kontrastverhältnissen und der Bildschärfe vorweisen. Darüber hinaus sollte für Computerfreunde ein Digitalformat angeboten werden, das einen verlustfreien Videoschnitt am PC und beliebig viele eigene Kopien ohne Probleme ermöglicht.